Samstag, 2. Januar 2021

Österreich - Ein Impfparadies!

Im Jahr 2019 ließen sich - laut Informationen des Gesundheitsministeriums - nur 8% der Österreicher gegen die Influenza impfen. Für 2020 wurde seit Jahresanfang das Ziel verkündet, diesen Prozentsatz auf mindestens 20% zu erhöhen. Der Laie würde davon ausgehen, dass man entsprechend mehr Impfstoff kaufen würde.

Die Impfstoffverfügbarkeit war von Bundesland zu Bundesland verschieden. In Wien gab es angeblich ausreichend Impfstoff. In Oberösterreich hingegen gab es für Privatpersonen zunächst einmal fast gar keinen Impfstoff. Im Oktober konnte man sich bei Hausärzten und Apotheken auf Wartelisten setzen lassen, Impfstoff gab es jedoch keinen. Im November gab es sporadisch Impftermine bei einzelnen Bezirkshauptmannschaften, aber in den meisten Fällen war der verfügbare Impfstoff schon nach 1 Stunde verbraucht. Noch Ende November war die Auskunft einer Bezirkshauptmannschaft: "Wir haben keinen Impfstoff und wir haben auch keinerlei Information, wann - und ob überhaupt - noch Impfstoff kommen wird."

Am 7. Dezember erhielt ich folgende Auskunft vom Sozialministerium: "Wir gehen davon aus, dass es vor dem Hintergrund der nun detailliert bekannten Situation in den kommenden Wochen noch zu einer Umschichtung von Impfstoffdosen und damit auch zu einer Entspannung der Situation am Privatmarkt kommt. Sollten Sie bei der gewünschten Anlaufstelle keinen Impfstoff erhalten, wird empfohlen, das Vorhandensein alternativer Impfangebote, wie beispielsweise am Arbeitsplatz oder über öffentliche Impfstellen zu prüfen." Das war sehr hilfreich. Ab Mitte Dezember schien sich dann die Situation zu entspannen.

Mitte Dezember verkündete Bundeskanzler Kurz, dass man noch im Dezember rund 10.000 Corona-Impfdosen von Biontech/Pfizer bekommen würde. In weiterer Folge: 240.825 Dosen im Jänner, 331.500 Dosen im Februar und 375.375 Dosen im März. In Summe würden also - laut Bundeskanzler Kurz - bis Ende März rund 957.700 Dosen zur Verfügung stehen.

Aktueller Stand der Dinge ist mittlerweile, dass es bis Ende März nur rund 150.000 Dosen sein werden. Mehr als ein nur geringfügiger Unterschied! Man kann nur hoffen, dass hier ein Mißverständnis vorliegt.

Wenn man Gesundheitsminister Anschober bei Pressekonferenzen zuhört, würde man nie auf den geringsten Gedanken kommen, dass nicht alles mehr oder weniger perfekt abläuft. Sollte sich die Situation bei den Coronaimpfstoffen in der Tat so negativ entwickeln wie oben dargestellt, dann wäre es wohltuend, wenn Gesundheitsminister Anschober einmal vor die Kameras treten würde mit der Ansage: "Es tut uns fürchterlich leid, aber wir haben hier Mist gebaut."

1 Kommentar:

  1. Die Aussage "der aktuelle Stand der Dinge ist mittlerweile, dass es bis Ende März nur rund 150.000 Dosen sein werden" war eine Fehlmeldung basierend auf bösen Gerüchten. Sorry.

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