Dienstag, 5. Januar 2021

Gratis FFP2 Masken Sind Da!

Heute kamen mit der Post 5 Stück gratis FFP2 Masken als Geschenk der Republik Österreich. Danke!

Es handelt sich um eine Maske mit der Bezeichnung "Samding B13086", hergestellt von der Firma Samding Craftwork CO., LTD. in Dongguan City, China. Sie weist folgende Konformität aus: "DIN EN 149:2001+A1:2009:2019". Das Prüfzertifikat lautet "CE 2163" und steht für die Firma Universal Uygunluk Degerlendirme Hizmetleri ve Tic. A.Ş. in Istanbul. Somit entspricht die Maske sämtlichen EU Vorschriften für FFP2 Masken. Vertrieben wird die Maske in Österreich von der KSR Group GmbH in Gedersdorf bei Krems.

Welche Alternativen hätte die Republik Österreich für den Einkauf solcher Masken?

Die Hygiene Austria, eine Lenzing/Palmers Joint Venture, stellt auch FFP2 Masken her, die den EU Vorschriften zur Gänze entsprechen. Hergestellt werden diese Masken in Österreich. Zertifiziert werden sie von der GÉPTESZT Termelőeszközöket Felülvizsgáló és Karbantartó Kft. in Budapest (CE 2233). Vertrieben werden die Masken direkt von der Hygiene Austria.

Die deutsche Firma IMSTec GmbH stellt unter der Marke Bluebec FFP2 Masken her, die den EU Vorschriften zur Gänze entsprechen. Hergestellt werden diese Masken in Deutschland. Zertifiziert werden sie von der deutschen DEKRA (CE 0158). Vertrieben werden die Masken von der Firma Atemschutzmasken-Vertrieb. 

Die deutsche Firma Vock Medical stellt unter der Marke Fackelmann FFP2 Masken her, die den EU Vorschriften zur Gänze entsprechen. Hergestellt werden diese Masken in Deutschland, Zertifiziert werden sie von der deutschen DEKRA (CE 0158). Vertrieben werden die Masken von der Firma Fackelmann GmbH & Co. KG.

Die Frage stellt sich schon, weshalb die Republik Österreich Masken in China kauft und die in der Türkei zertifiziert werden, wenn es Alternativen gibt, die für den österreichischen Konsumenten wahrscheinlich vertrauenserweckender sind. Kurios ist, dass sich der österreichische Hersteller Hygiene Austria seine Masken in Ungarn zertifizieren läßt und nicht vom renommierten ÖTI - Institut für Ökologie Technik und Innovation GmbH in Wien.

Wer mit keinem fremdsprachigen Partner zu tun haben möchte, sollte für FFP2 Masken deutscher Herstellung und mit deutscher Zertifizierung setzen.

Es sieht so aus, als hätte die Republik Österreich vor allem auf billig gesetzt.

Terminwunsch Bei Dr. Clemens Martin Auer, Sonderbeauftragter Für Gesundheit

Gestern schickte ich folgendes Schreiben an Dr. Clemens Martin Auer, Sonderbauftragter für Gesundheit im österreichischen Bundesministerium für Gesundheit:


"Sehr geehrter Herr Dr. Auer,

Ihrem Interview im heutigen Ö1-Mittagsjournal habe ich entnommen, dass Österreich bereits rund 60.000 Dosen Biontech/Pfizer lagernd hat und dass diese Woche noch weitere 60.000 Dosen dazukommen. Dieser sehr große Vorrat an Impfstoff wird diese Woche nicht verimpft bzw. nicht gebraucht.

Vor diesem Hintergrund beantrage ich hiermit, dass Sie mir einen Termin nennen, wo und wann ich mich diese Woche impfen lassen kann. Mein Alter ist 72 und ich habe eine Vorerkrankung (Nierenkarzinom). Ich kann innert 5 Stunden zu jedem von Ihnen vorgeschlagenen Impfstandort in Österreich kommen.

Ich betrachte mich als sehr gefährdet, was eine mögliche Corona-Ansteckung betrifft. Vor diesem Hintergrund könnte ich nicht nachvollziehen, dass mir die Behörde einen Schutz, den Sie mir geben könnte, vorenthält, obwohl er diese Woche von niemandem gebraucht wird. 

In Erwartung Ihrer Rückantwort verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen."


Mit einer Rückantwort rechne ich realistischerweise nicht.

Montag, 4. Januar 2021

Sag' Mir, Wo Die FFP2 Masken Für Senioren Geblieben Sind!

Am 11. Dezember 2020 wurde im Nationalrat beschlossen, alle Österreicher über 65 mit jeweils 10 Stück FFP2 Gratismasken zu versorgen. In Summe soll es sich um rund 1,7 Millionen Menschen handeln. Der Versand sollte noch vor Weihnachten stattfinden. Per heute ist nicht bekannt, ob schon irgendjemand eine dieser FFP2 Masken erhalten hat. Angeblich soll nun der Versand bis 15. Jänner erfolgen.

Sagt mal, liebe Regierungsverantwortlichen - geht's noch?

Die namhaften österreichischen Firmen Lenzing und Palmers hatten rasch auf die 1. Welle im Frühjahr reagiert und eine Maskenproduktion aufgebaut. Schon seit Monaten werden beim diesbezüglichen Lenzing/Palmers Joint Venture, Hygiene Austria LP GmbH (HA), zertifizierte FFP2 Masken in großen Stückzahlen hergestellt. 

Vor einigen Monaten klagte HA, dass der österreichische Staat Masken aus China kauft statt von HA, weil die chinesischen Masken billiger sind. HA war gezwungen, sich Abnehmer außerhalb von Österreich zu suchen.

Nun würde der Laie vermuten, dass der österreichische Staat aufgrund der Dringlichkeit alle diese 1,7 Millionen FFP2 Masken bei HA bestellen würde. Nicht nur um die Kaufkraft in Österreich zu halten, sondern auch um dieser FFP2 Maske das Gütesiegel der Republik zu aufzusetzen. Selbst wenn HA dieses Volumen alleine nicht bewältigen könnte, gäbe es genügend Hersteller in Deutschland, die FFP2 Masken in Stückzahlen von 100.000 kurzfristig liefern können. Man müßte sich nur etwas umhören, statt darauf zu warten, dass China neue Masken schickt.

Es staunt der Laie und der Fachmann wundert sich, was hier wohl geschehen ist. Und alle wundern sich, dass es seitens der Regierung keine plausible Erklärung dafür gibt!

Samstag, 2. Januar 2021

Österreich - Ein Impfparadies!

Im Jahr 2019 ließen sich - laut Informationen des Gesundheitsministeriums - nur 8% der Österreicher gegen die Influenza impfen. Für 2020 wurde seit Jahresanfang das Ziel verkündet, diesen Prozentsatz auf mindestens 20% zu erhöhen. Der Laie würde davon ausgehen, dass man entsprechend mehr Impfstoff kaufen würde.

Die Impfstoffverfügbarkeit war von Bundesland zu Bundesland verschieden. In Wien gab es angeblich ausreichend Impfstoff. In Oberösterreich hingegen gab es für Privatpersonen zunächst einmal fast gar keinen Impfstoff. Im Oktober konnte man sich bei Hausärzten und Apotheken auf Wartelisten setzen lassen, Impfstoff gab es jedoch keinen. Im November gab es sporadisch Impftermine bei einzelnen Bezirkshauptmannschaften, aber in den meisten Fällen war der verfügbare Impfstoff schon nach 1 Stunde verbraucht. Noch Ende November war die Auskunft einer Bezirkshauptmannschaft: "Wir haben keinen Impfstoff und wir haben auch keinerlei Information, wann - und ob überhaupt - noch Impfstoff kommen wird."

Am 7. Dezember erhielt ich folgende Auskunft vom Sozialministerium: "Wir gehen davon aus, dass es vor dem Hintergrund der nun detailliert bekannten Situation in den kommenden Wochen noch zu einer Umschichtung von Impfstoffdosen und damit auch zu einer Entspannung der Situation am Privatmarkt kommt. Sollten Sie bei der gewünschten Anlaufstelle keinen Impfstoff erhalten, wird empfohlen, das Vorhandensein alternativer Impfangebote, wie beispielsweise am Arbeitsplatz oder über öffentliche Impfstellen zu prüfen." Das war sehr hilfreich. Ab Mitte Dezember schien sich dann die Situation zu entspannen.

Mitte Dezember verkündete Bundeskanzler Kurz, dass man noch im Dezember rund 10.000 Corona-Impfdosen von Biontech/Pfizer bekommen würde. In weiterer Folge: 240.825 Dosen im Jänner, 331.500 Dosen im Februar und 375.375 Dosen im März. In Summe würden also - laut Bundeskanzler Kurz - bis Ende März rund 957.700 Dosen zur Verfügung stehen.

Aktueller Stand der Dinge ist mittlerweile, dass es bis Ende März nur rund 150.000 Dosen sein werden. Mehr als ein nur geringfügiger Unterschied! Man kann nur hoffen, dass hier ein Mißverständnis vorliegt.

Wenn man Gesundheitsminister Anschober bei Pressekonferenzen zuhört, würde man nie auf den geringsten Gedanken kommen, dass nicht alles mehr oder weniger perfekt abläuft. Sollte sich die Situation bei den Coronaimpfstoffen in der Tat so negativ entwickeln wie oben dargestellt, dann wäre es wohltuend, wenn Gesundheitsminister Anschober einmal vor die Kameras treten würde mit der Ansage: "Es tut uns fürchterlich leid, aber wir haben hier Mist gebaut."